Beratung
Gesundheit in den Alltag integrieren
Sie würden gerne etwas verändern, fühlen sich aber nicht ausreichend informiert?
Sie möchten gerne eine zweite Meinung zu einer Therapieempfehlung, oder interessieren sich für eine Einschätzung Ihrer Situation aus ganzheitlicher oder osteopathischer Sicht?
Manchmal braucht es Raum, Zeit und einen wohlwollenden Gesprächspartner um sich selbst besser zu verstehen und das eigene Leben neu gestalten und verändern zu können. Die Anlässe für eine Beratung können vielfältig sein: Gesundheitliche Probleme, Änderungen der Lebensumstände, Konflikte, anstehende Entscheidungen, beruflicher Stress und vieles mehr. Die Osteopathie nähert sich dem Menschen über den Körper und kann zu einer Weiterentwicklung auf allen Ebenen beitragen, was durch Gespräche ergänzt werden kann.
Im Ungleichgewicht
Der menschliche Organismus ist ein komplexes biokybernetisches System, das schon auf geringe Störungen empfindlich reagieren kann und sofort bemüht ist, so effizient und energiesparend wie möglich diese Störungen zu beheben oder zu kompensieren. Die Fähigkeit des Körpers zur Selbstheilung ist eines der Schlüsselkonzepte und Grundlage der osteopathischen Behandlung. Im Zentrum steht das Aufdecken der bei der Regeneration vorherrschenden Prozesse und die Gestaltung einer Umgebung, die diese Regeneration unterstützt.
In dem System Mensch und seinen Wechselwirkungen zwischen Körper und Nervensystem (Psyche) treten Beschwerden auf, wenn das System ins Ungleichgewicht geraten ist. Widersprechen sich die Anforderungen der Umwelt an das Individuum und die Bedürfnisse des Menschen, erfährt er dies als Stress. Immer mehr Menschen leiden unter stressassoziierten Erkrankungen. Während akuter Stress leistungssteigernd ist, kann permanenter Stress das körperliche Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen und negative Auswirkungen auf den Körper haben.
Spürbare Folgen
Sind wir nicht fähig uns gut zu regulieren, so leben wir meist reaktiver und haben das Gefühl, dass das Leben uns steuert und wir immer nur auf Anforderungen reagieren. Wir leben in einem permanenten Gefühl der inneren Anspannung und sind im Funktionsmodus gefangen. Dadurch, dass wir häufig unser Körpergefühl verloren haben, fällt uns und Anderen dies oft erst einmal gar nicht auf. Mit der Zeit breiten sich jedoch Unzufriedenheit, Enttäuschung und vielleicht somatische Symptome in unserem Leben aus. Es kann zu einer Erhöhung des Stresshormon-Spiegels und einem Ungleichgewicht des vegetativen Nervensystems kommen. Des Weiteren führt chronischer Stress häufig zu einer Veränderung des Gesundheitsverhaltens und die Leistungsfähigkeit kann so eingeschränkt werden, dass der Einzelne die Anforderungen seiner Umwelt noch weniger erfüllen kann.
Mein Ansatz
In einem ganzheitlichen und modernen Therapieansatz ist das Ziel, die Selbstheilungskräfte des Menschen zu aktivieren, damit er mit den Anforderungen des Alltags angemessen umgehen kann. Es ist es sinnvoller die Beschwerden nicht einfach zu beseitigen, sondern sie in erster Linie in ihrer Bedeutung für den Patienten und seine Umwelt zu verstehen. Eine gute Selbstregulation zu haben, bedeutet wählen zu können.
Wenn man davon ausgeht, dass körperliche Beschwerden nicht nur mechanische oder biochemische Ursachen haben, sondern ihr Grund auch in der Lebensweise, Einstellung und Lebensgeschichte des Patienten zu finden ist, dann ist es wahrscheinlich, dass durch eine symptomorientierte Behandlung zwar die Beschwerden beseitigt werden können, dass diese sich aber neue Ausdrucksformen im Körper suchen werden, solange nicht deren Grund dafür durch Einsicht überwunden wird.
Schwerpunkt einer ganzheitlichen Medizin ist, neben dem Lösen körperlicher Ursachen, die Vermittlung eines gesunden Lebensstils bestehend aus Bewegung, Achtsamkeit- und Atemübungen, Entspannungsverfahren, Ernährung sowie naturheilkundlichen Selbsthilfestrategien.
Paul Watzlawick (Begründer der Kommunikationstheorie):
Wer einsieht, dass er seine Wirklichkeit selbst konstruiert, der ist wirklich frei. Er weiß, dass er seine Wirklichkeit jederzeit ändern kann.
Achtsamkeit und Stress
„Ich bin im Stress.“
Wie oft hören und sagen wir das täglich? Dabei sind wir uns nicht bewußt, dass unser Gehirn keinen Unterschied macht zwischen der Außenwelt und der Innenwelt, der Welt unserer Gedanken. Wir sind, was wir denken.
In unserer heutigen modernen Gesellschaft nehmen Reizüberflutung und Leistungsdruck stetig zu und damit einhergehend unser täglicher Stress. Überforderungen sind an der Tagesordnung: Informationsüberfluss, Arbeit, Familie und ständige Erreichbarkeit rauben viel Energie.
Oft bemerken wir unseren Zustand zunächst gar nicht und halten das für ganz normal. Wir haben das Gefühl, funktionieren zu müssen und bemerken gar nicht, wie wir in den Teufelskreis von Stress geraten.
Die Belastungen sind oftmals so hoch, dass wir abends nur noch auf das Sofa fallen wollen. Wer kennt das nicht! Eine gewisse Zeit entspannt uns das sogar, aber erste Beschwerden schleichen sich langsam ein.
Was ist los mit uns?
Warum verlangen wir uns mehr ab, als machbar ist? Können wir Entspannung wirklich vergessen oder verlernt haben?
Entspannung ist nicht zwangsläufig, den Geist abends vor dem Fernseher oder dem Computer mit neuen Informationen berieseln zu lassen. Viele Menschen haben Entspannung und mal Nichtstun verlernt. Mit Nichtstun ist jedoch nicht die sogenannte abendliche Entspannung vor dem Fernseher oder das hektische Rennen zu einer Sportstunde gemeint. Es geht vielmehr um Besinnung, Pausen, aktive Ruhe und Selbstfürsorge.
Achtsamkeit
Fürsorge im Hier und Jetzt mit uns selbst kann man das auch nennen. Gemeint ist ein achtsamer, fürsorglicher Umgang mit der eigenen Person, dem Körper und dem Geist, dem eigenen Leben. Ausgewogenheit zwischen Anspannung und Entspannung zu finden, ist die Grundlage für unsere Gesundheit, Belastbarkeit, Zufriedenheit und für Freude und Glück.
Für viele Menschen existiert diese Ausgewogenheit heute kaum noch. Sie stehen unter Dauerstress und merken nicht einmal, was passiert. Normalerweise geht der Körper mit Stress eigenständig um. Er kann nur nicht immer leisten, wenn er nicht auch Ruhephasen bekommt. Die Auswirkungen der Nicht-Ausgewogenheit unseres vegetativen Nervensystems im täglichen Rhytmus führt zu Beschwerden.
Wir kennen:
- negative Gefühle
- Erschöpfung
- Angst
- schlechte Laune
- Reizbarkeit
- ständige Müdigkeit
- Depression
Was hat mein Nervensystem damit zu tun?
Neben der hormonellen Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse ist das vegetative Nervensystem zuständig dafür, wie sehr wir uns nötig oder unnötig aufregen. Es ist Teil des Nervensystems, der unbewusst funktioniert. Der Teil, der die Funktionen unserer Organe steuert und so direkt Einfluss auf den Körper, den Muskeltonus, das Schmerzsystem und letztlich auch auf unsere Emotionen und Gedanken hat.
Stresstest
Das Nervensystem des Menschen enthält mit dem vegetativen Nervensystem einen Teil, der vom Bewusstsein unabhängig ist. Es hat eigene Zentren in Gehirn und Rückenmark und besitzt eigene Fasern, welche entlang aller Nerven, Gefäße und Organe verlaufen.
Man unterscheidet innerhalb des vegetativen Nervensystems den Sympathikus und Parasympathikus. Diese Anteile des vegetativen Nervensystems steuern unterschiedliche Funktionen innerhalb unseres Körpers. Der Sympathikus ist aktiv, wenn wir Leistung erbringen. Der Parasympathikus ist aktiv, wenn wir zur Ruhe kommen wollen.
Mit dem Stresstest ist die Messung der Herzfrequenzvariabilität gemeint. Die Herzfrequenz wird, so wie alle inneren Organe, durch das vegetative Nervensystem gesteuert.
Um die Anforderungen des Alltags gut bewältigen zu können brauchen wir eine ausgewogene Aktivierung von Sympathikus und Parasympathikus.
Wie gut kann mein Körper tatsächlich mit Stress umgehen?
Mit Hilfe einer osteopathischen Untersuchung des vegetativen Nervensystems und der Herzratenvariabilität, sieht man wie es um Sie bestellt ist. Wir testen, wie Ihr Körper auf Stress reagiert und ob Ihr Körper aktuell noch regulieren kann, oder bereits Probleme in der Selbstregulation hat, er womöglich gerade nur noch in der Kompensation ist.
Marie von Ebner-Eschenbach (Österreichische Schriftstellerin, 1830-1916):
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
Das Denken setzt uns eigene Grenzen
Der Adler, der nicht fliegen wollte
von James Aggrey
Ein Mann ging in den Wald, um einen Vogel zu fangen, den er mit nach Hause nehmen konnte. Er fing einen jungen Adler, brachte ihn heim und steckte ihn in den Hühnerhof zu den Hennen, Enten und Truthühnern. Und er gab ihm Hühnerfutter zu fressen, obwohl er ein Adler war, der König der Vögel.
Nach fünf Jahren erhielt er den Besuch eines naturkundigen Mannes. Und als sie miteinander durch den Garten gingen, sagte der: „Dieser Vogel dort ist kein Huhn, er ist ein Adler!“
„Ja“, sagte der Mann, „das stimmt. Aber ich habe ihn zu einem Huhn erzogen. Er ist jetzt kein Adler mehr, sondern ein Huhn, auch wenn seine Flügel 3 Meter breit sind.“ „Nein“, sagte der andere. „Er ist immer noch ein Adler, denn er hat das Herz eines Adlers. Und das wird ihn hoch hinauffliegen lassen in die Lüfte.“ „Nein, nein“, sagte der Mann, „er ist jetzt ein richtiges Huhn und wird niemals fliegen.“
Darauf beschlossen sie, eine Probe zu machen. Der naturkundige Mann nahm den Adler, hob ihn in die Höhe und sagte beschwörend:“Der du ein Adler bist, der du dem Himmel gehörst und nicht dieser Erde: Breite deine Schwingen aus und fliege!“
Der Adler saß auf der hochgereckten Faust und blickte um sich. Hinter sich sah er die Hühner nach ihren Körnern picken, und er sprang zu ihnen hinunter. Der Mann sagte: „Ich habe dir gesagt, er ist ein Huhn!“ „Nein“, sagte der andere, „er ist ein Adler. Versuche es morgen noch einmal!“
Am anderen Tag stieg er mit dem Adler auf das Dach des Hauses, hob ihn empor und sagte: „Adler, der du ein Adler bist, breite deine Schwingen aus und fliege!“ Aber als der Adler wieder die scharrenden Hühner im Hofe erblickte, sprang er abermals zu ihnen hinunter und scharrte mit ihnen. Das sagte der Mann wieder: „Ich habe dir gesagt, er ist ein Huhn!“ „Nein“, sagte der andere, „er ist ein Adler, und er hat immer noch das Herz eines Adlers. Lass es uns noch ein einziges Mal versuchen; morgen werde ich ihn fliegen lassen!“
Am nächsten Morgen erhob er sich früh, nahm den Adler und brachte ihn hinaus aus der Stadt, weit weg von den Häusern an den Fuß eines hohen Berges. Die Sonne stieg gerade auf, sie vergoldete den Gipfel des Berges, jede Zinne erstrahlte in der Freude eines wundervollen Morgens.
Er hob den Adler hoch und sagte zu ihm: „Adler, du bist ein Adler. Du gehörst dem Himmel und nicht dieser Erde. Breite deine Schwingen aus und fliege“:
Der Adler blickte umher, zitterte, als erfülle ihn neues Leben – aber er flog nicht. Da ließ ihn der naturkundige Mann direkt in die Sonne schauen. Und plötzlich breitete er seine gewaltigen Flügel aus, erhob sich mit dem Schrei eines Adlers, flog höher und höher und kehrte nie wieder zurück.
Wir alle glauben zu wissen, wer wir sind und wozu wir fähig sind.
Aber vielleicht kennen wir gar nicht die ganze Wahrheit über uns und glauben nur das, was andere uns über uns erzählt haben.
Wir alle leben innerhalb der Grenzen, die wir uns durch unser Denken setzen.
Negative Gedanken
„Nicht die Dinge machen uns zu schaffen, sondern die Art und Weise, wie wir diese wahrnehmen.“ Epiklet
Wir Menschen bewegen täglich zwischen 50.000 und 70.000 Gedanken in unserem Gehirn, doch nicht jeder Gedanke ist auch gut für uns. Je nach Prägung eines Menschen, die meist schon in der frühen Kindheit erfolgt, werden sogenannte Gedankenmuster angelegt, welche uns unbewusst unser ganzes Leben lang begleiten und unser Verhalten maßgeblich bestimmen.
Neurologisch betrachtet sind Gedanken einzelnen elektrische Impulsabfolgen, welche im Gehirn chemische und elektrische Reaktionen hervorrufen. Wenn unser Gehirn einen elektrischen Impuls – einen Gedanken- empfängt, reagiert es als Antwort sofort mit der Freisetzung und Ausschüttung entsprechender chemischer Kontrollsubstanzen.
Der erste und wichtigste Schritt, wie man negative Gedanken loswerden kann, sollte im Erkennen und Wahrnehmen, also in der Kognition der eigenen Gedanken liegen.