Bewegungs- und Haltungsanalyse
Die äußere Haltung beeinflusst die innere Haltung und umgekehrt.
Unsere Bewegungsmuster und unsere Haltung sind, neben den myofaszialen Verspannungen und Verkürzungen, maßgeblich für die Belastungen unseres Bewegungsapparates. Jeder Mensch hat eine für ihn typische Art der Bewegung und der Haltung. Haltung ist etwas sehr Individuelles, Situatives und meist Unbewusstes.
Im Laufe unseres Wachstums und im Zuge der alltäglichen Aktivitäten bilden wir typische Bewegungs- und Haltungsmuster aus, die bestimmen, wie sich unsere Muskulatur und unsere Gelenkbeweglichkeit entwickeln. Lange können wir diese Fehlhaltungen und Fehlbelastungen kompensieren, aber im Laufe der Zeit entstehen daraus Beschwerden, da es den Körper bzw. die Muskulatur viel Kraft kostet, diese unökonomischen Bewegungsabläufe entgegen der Schwerkraft durchzuführen sowie den Fehlhaltungen und -bewegungen gegenzusteuern. Eine aufrechte Haltung kostet den Körper viel weniger Kraft, da die Muskulatur des gesamten Körpers wieder physiologischer und gleichmäßiger belastet wird. Die Analyse der Körperhaltung ist für viele Patienten ein erster Schritt, mit ihrem Körper und ihren Fehlhaltungen vertraut zu werden.
Ida Rolf (Begründerin der strukturellen Integration):
Der eine mag seinen verlorenen Kampf mit der Schwerkraft als scharfen Schmerz im Rücken empfinden, ein anderer als wenig schmeichelhaftes Aussehen seines Körpers, wieder ein anderer als ständige Müdigkeit und Stress und noch jemand als ständig bedrohliche Umwelt. Diejenigen, die über vierzig sind, mögen es Alter nennen – all diese Signale können aber auch ein einzelnes, bzw. einziges Problem hindeuten: Der Körper ist außer Balance geraten. Er ist im Konflikt mit der Schwerkraft.
Philosophie der strukturellen Körperarbeit
Stellen sie sich einen Körper vor, der entspannt und stark zu gleich ist.
Ein Nervensystem, das der Hektik des Alltags mit innerer Gelassenheit begegnet und die Orientierung behält. Die heutigen Anforderungen des Alltags stellen unser Nervensystem auf eine harte Probe und die aufrechte Körperhaltung ist ein ständiger Balanceakt mit der Schwerkraft.
Das Ziel einer integrierenden strukturellen Köperarbeit ist die Lösung von faszialen Verspannungen und die Mobilisation der Gelenke. Als nachhaltiges Ziel verfolgt die integrierende strukturelle Köperarbeit das Gleichgewicht, die Balance im Muskelspiel und die Wiederaufrichtung des gesamten Körpers.
Erreicht werden sollen eine höhere Stabilität und eine größere Mobilität, die Stabilität in der Körperhaltung und -struktur, die Mobilität für Beweglichkeit und Bewegung des Körpers.
Die Bausteine der Körperarbeit:
- Analyse der gesamten Körperstruktur in Haltung und Bewegung
- Faszientherapie
- Integration der neuen Haltungs- und Bewegungsmuster
Ablauf einer strukturellen Körperarbeit
Bewegungs- und Haltungsoptimierung
Fasziale Probleme resultieren oftmals aus Fehlhaltungen, Fehlbewegungsstereotypen, aber auch Traumata, Überlastung, Trainings- und Bewegungsmangel sowie psychischen Stressoren. Die bindegewebigen Verhärtungen und Verfestigungen führen zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Bindegewebes. Diese Restriktionen haben vielfältige Ursachen und Wirkungen auf andere Gewebe oder Organsysteme. Umgekehrt haben auch Veränderungen in Organen eine Auswirkung auf das Bindegewebe.
Über eine tiefe und systematisch aufgebaute Bindegewebsarbeit, wird der ganze Körper in seinen Einzelbereichen neu geordnet. So können sich alte Spannungsmuster und die daraus resultierenden Haltungsgewohnheiten lösen und das Entwickeln einer neuen Haltung und Aufrichtung wird möglich.
Es wird im Bewusstsein der Ganzheitlichkeit gearbeitet. Der Körper wird nicht nur als Funktionseinheit, sondern als Ausdrucksinstrument der gesamten Person gesehen und beachtet.
Ziel ist eine Optimierung der Körperhaltung und der Bewegungsabläufe im Alltag. Ihre körperlichen Voraussetzungen sowie das Freizeit- und Arbeitsumfeld werden einbezogen. Sie erlernen Schritt für Schritt individuelle, rückengerechte und anpassungsfähige Körperhaltungen für ihren Alltag.
Ziele der Körperarbeit:
- Verbesserung und Neuordnung der Körperstruktur
- Anbahnung von Aufrichtung und Beweglichkeit
- Erfahren einer inneren Achtsamkeit und neuer Bewusstheit im Körper
Untersuchung und Behandlung
Am Beginn der Haltungsanalyse steht ihr individuelles Anliegen. Es folgt die Aufnahme ihrer persönlichen Körpergeschichte, wobei die erlebten Erkrankungen, Unfälle und Operationen eine besondere Rolle spielen. In einem anschließenden Bodyreading (Körperlesen) wird ihre individuelle Körperstruktur und Haltung analysiert. Wie in der allgemeinen Faszientherapie wird mittels einer Körperinspektion nach großen Verdrehungen und Störungen in den Körpersegmenten und sichtbaren Veränderungen und Verkürzungen von Bindegewebszügen gesucht. Eine Ganzkörperpalpation weist auf die primären Problemzonen und Bindegewebsveränderungen innerhalb des Fasziensystems hin. Spezifisch werden die myofaszialen Zugspannungen und Verhärtungen ermittelt.
Das Lösen verkürzter Strukturen und das Entwickeln einer harmonischen Haltung, das Erfahren ihrer Prinzipien und energetischen Wirkung sind das Thema der Strukturellen Körperarbeit.
Als primäres Ziel gilt die Änderung der Haltung von einer statisch monotonen Belastungshaltung hin zu einer aufrechten Körperhaltung und Änderung der Gesamtstatik.